OUT NOW – in der Forschungsreihe von HfG und ZKM Karlsruhe!
“Erkundungen im anthropologischen Viereck. Lektionen im Kontext des Flusserschen Denkens”, hg. von Daniel Irrgang und Siegfried Zielinski. Forschungsreihe von HfG und ZKM Karlsruhe (Paderborn: Wilhelm Fink Verlag, 2018).
Gestaltung & Satz: Andreas Henrich
„Ich schreibe, weil ich darin eine gewisse Technik habe, obwohl ich weiß, dass viel zu viel geschrieben wird, und dass ich lieber Bilder machen sollte, um meine Gedanken angemessen zu verschlüsseln. Dasselbe lässt sich nobler sagen: ich schreibe aus Beruf und Berufung. Ich lebe, weil mir das Leben mit der Edith Vergnügen macht, weil ich immer noch etwas erfahre und lerne, weil es Leute wie Sie gibt, mit denen ich reden kann, und weil ich schon eben lebe.“ – Vilém Flusser in einem Brief an Abraham A. Moles (31.9.1990)
Der Dialog nicht nur zur kybernetischen Erzeugung neuer Informationen, sondern als Anerkennung des jeweils Anderen ist Dreh- und Angelpunkt im Werk Vilém Flussers. 1937, zwei Jahre vor dem Einmarsch der Truppen Nazideutschlands und seiner erzwungenen Emigration, hörte der junge Flusser zusammen mit seiner späteren Ehefrau Edith Barth in Prag Martin Bubers Vortrag „Vorurteil gegen Gott“. Der Kern der jüdisch geprägten Dialogphilosophie, das Realisieren des Ichs im Du, das Entwickeln des eigenen Denkens im Dialog, trieb den unermüdlichen Redner und Schriftsteller Flusser an. Der unbedingte Dialog ist auch der Antrieb der International Flusser Lectures, die 1999 durch das Vilém Flusser Archiv initiiert wurden mit der Idee, die Gedankenwelt des Prager Kulturphilosophen am Leben zu halten und sie regelmäßig zu überschreiten. Dieser Band stellt eine Auswahl der Vorträge zusammen und versammelt heterogene wie eigen- und wider- ständige Positionen im großzügigen Kontext des Flusserschen Denkens.
Mit Beiträgen von Christoph Asendorf, Norval Baitello jr., Klaus Bartels, Paola Bozzi, Hinderk M. Emrich, Harun Farocki, Susanne Hauser, Dietmar Kamper, Detlef B. Linke, Nils Röller, Elisabeth von Samsonow, Klaus Theweleit, Peter Weibel und Sigrid Weigel.